Die im Sommer 2017 von Jugend Eine Welt/WeltWegWeiser durchgeführte Befragung von 46 gemeinnützigen Organisationen, die Freiwilligeneinsätze im Ausland anbieten, ermöglicht einen Überblick über Einsätze von ÖsterreicherInnen im Ausland. Erfasst wurden Einsätze, die mindestens 3 Monate dauerten und im Bereich Soziales/Entwicklung/Menschenrechte absolviert wurden.
Auslandseinsätze 2016: Über 400 Freiwillige zeigen Engagement
WeltWegWeiser, die Servicestelle für Freiwilligeneinsätze von Jugend Eine Welt, hat 46 Organisationen über die 2016 abgeschlossenen Auslandseinsätze befragt
Die 46 Entsendeorganisationen, die sich an der Umfrage beteiligten, vermittelten 2016 insgesamt 251 Freiwilligeneinsätze. Ein Drittel davon waren Zivilersatzdienste. Die Anzahl der Einsätze ist im Vergleich zu 2015 konstant geblieben – damals waren es 249. Nimmt man die Einsätze im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes (EFD) dazu, waren es 2016 sogar 381 Freiwillige, die einen Einsatz von mindestens drei Monaten leisteten. Da mehrere kleine Entsendeorganisationen an der Umfrage nicht teilnahmen, dürfte die Gesamtzahl der abgeschlossenen Einsätze weiterhin über 400 liegen. Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt, betont die Wirkung dieser Einsätze nach der Rückkehr: „Knapp 70 Prozent aller Einsätze finden in Ländern des Globalen Südens statt, wo besonders viele Menschen in Armut leben. Die Mehrheit der Freiwilligen engagiert sich auch nach ihrem Einsatz entwicklungspolitisch und trägt dazu bei, das Verständnis der österreichischen Bevölkerung für die Lebenssituation in den Einsatzländern zu verbessern.“
18 bis 20-Jährige stellen Mehrheit der Freiwilligen
Auffallend ist, dass die meisten Freiwilligen sehr jung sind: neun von zehn sind nicht älter als 30 Jahre, 6 von 10 sind 18 bis 20 Jahre alt. Die Verteilung zwischen den Geschlechtern hat sich im Vergleich zu 2015 ein wenig verändert – die Männer holen auf: 49 Prozent (im Vorjahr 44 Prozent) der Freiwilligen sind männlich. Zieht man die Zivilersatzdienste ab, liegt der Anteil der Frauen bei 79 Prozent. 7 von 10 Freiwilligen üben pädagogische Tätigkeiten aus; gut 60 Prozent engagieren sich in der Sozialarbeit mit Kindern/Jugendlichen (Mehrfachnennungen waren möglich).
Mehr Förderung für längere Einsätze
Im Schnitt waren die Freiwilligen rund 8,1 Monate im Einsatz, 2015 waren es 8,9 Monate. Bernhard Morawetz, Projektleiter von WeltWegWeiser, erklärt: „Kürzere Einsätze haben 2016 zugelegt. Als Anreiz dazu, länger freiwillig tätig zu sein, wird WeltWegWeiser daher ab Oktober längere Einsätze stärker finanziell fördern.“ Für einen Jahreseinsatz erhalten Freiwillige dann 840 statt bisher 500 Euro.
Engagement auch in Österreich
„Ich freue mich, dass immer mehr junge Menschen den Blick über den Tellerrand wagen. Von einem Einsatz im Ausland kommt man immer mit neuen Ideen und Impulsen zurück“, ist Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency (ADA) überzeugt: „Rund 80 Prozent der jungen Menschen, die von einem einjährigen Volontariat zurückkehren, engagieren sich auch in Österreich im entwicklungspolitischen Bereich. Das ist wichtig, weil wir es nur gemeinsam schaffen werden, die Welt für alle zu verbessern.“ Die ADA unterstützt die Plattform Weltwegweiser finanziell und fördert 2017 rund 200 Freiwilligeneinsätze mit 580.000 Euro.
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Den kompletten Bericht „Internationale Freiwilligeneinsätze 2016 in Zahlen“ inklusive aller Statistiken und Grafiken können Sie hier herunterladen:
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WeltWegWeiser – Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze
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